Seit 2014 ist die igr aktiv Teil der Fachgruppe Bauen und Planen des 2012 gegründeten gemeinnützigen Vereins Steinbeis Meditationsforum e. V. in Leipzig. Unter einem Dach bietet der Verein eine Plattform für Informations- und Erfahrungsaustausch für Mediatoren, Mediationsvereine und Unternehmen.

Neue Impulse durch fachlichen Austausch und Mediation stehen dabei im Fokus. Die Fachgruppe Bauen und Planen setzt sich mit Bau- und Planungsprozessen sowie der Darstellung von Strukturvorhaben auseinander und diskutiert die Möglichkeiten und Grenzen von außergerichtlichen Konfliktlösungsverfahren bei Bau- und Infrastrukturprojekten.

Im Jahr 2014/2015 nahm ein Vorstandsmitglied der igr am ersten Fachlehrgang zur Ausbildung zum Fachmediator für "Großgruppen Planungsprozesse im öffentlichen Raum" teil und hat diesen erfolgreich abgeschlossen. Aktuell ist wieder ein Mitarbeiter der igr Teilnehmer an diesem deutschlandweit einmaligen Lehrgang.

Die Teilnehmer dieser Lehrgänge sind allesamt in Planungsprozesse eingebunden und durch langjährige Praxiserfahrung und Berufsjahre hinsichtlich der Komplexität, die von Bauprojekten ausgeht, vertraut. Der messbare Faktor von Zeit und Kosten, welcher sie für Konflikte aufbringen müssen, die möglicherweise das gesamte Projekt ins Stocken bringen oder sogar gefährden können, ist Ihnen bekannt. Da diese Konflikte immer einen bedeutenden Schaden nicht nur monetär sondern auch für das Image des Planungsbüros und des am freien Markt agierenden Ingenieurbüros bedeuten, besteht ein hohes Interesse daran herauszufinden, wie diesen Konflikten fachkundig begegnet werden kann.

Spätestens seit den Erfahrungen und Erlebnissen bei Großbauvorhaben, wie "Stuttgart 21" oder der "Elbphilharmonie" in Hamburg, ist Jedermann bekannt, welche Auswirkungen und Erscheinungsformen diese Art der Eskalation haben kann.

Mediation ist dabei ein professionelles Verfahren zur Bearbeitung und Lösung von Konflikten. Ihr Konzept und auch ihr Erfolg basieren darauf, dass die Parteien mit Unterstützung der Mediatoren wieder miteinander sprechen und kommunizieren. Gelingt dies, sind sie in aller Regel selbst wieder in der Lage, möglichst nützliche und nachhaltige Lösungen für ihren Konflikt zu entwickeln.

Im Kontrast dazu steht der Weg eines Gerichtsverfahrens mit der Intention all das, was Recht und Gesetz gebieten, einzufordern, nicht aber das, was den Parteien wichtig ist.

Der zeitintensive und fachlich umfangreiche Lehrgang, welcher in dem Steinbeis Beratungszentrum Wirtschaftsmeditation in Leipzig in sechs Modulen mit jeweils drei Präsenztagen durchgeführt wird, dient der Zertifizierung als Mediatorin/Mediator nach den Standards des Deutschen Forums für Mediation e.V. Bei erfolgreicher Prüfung verleiht die Kommission die Anerkennung für die Dauer von drei Jahren. Die wiederholte Anerkennung erfolgt in einem vereinfachten Verfahren. Die igr hat erkannt, dass es ein entscheidendes Unternehmensmerkmal gegenüber den Wettbewerbern darstellt, wenn die Grundqualifikation einer erfolgreich absolvierten Mediatorenausbildung vorhanden ist.

Um ein Unternehmen wie die igr langfristig erfolgreich zu führen, sind neben den Planungsprojekten und deren Erfolg auch die "menschliche Dimension" für die wirtschaftliche und effektive Projektbear-beitung von sehr hoher Bedeutung. Die Mediation bietet dafür einen systematischen Umgang mit Konflikten in Unternehmen. Angesichts der sich ständig verändernden gesellschaftlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen werden deren Beachtung immer wichtiger. Mediative Elemente und Kompetenzen sind von daher innerbetrieblich für den langfristigen Erfolg des Unternehmens erforderlich. Diese werden derzeit aktiv implementiert.

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Durch die Fortbildung zum zertifizierten Mediator wird in der igr die weitere Professionalisierung im sich ständig ändernden Berufssystem und Berufsbild eines Ingenieurs aktiv mitgestaltet. Es wird sichergestellt, dass der für die igr wichtige kontinuierliche Projektfluss gewährleistet wird. Darüber hinaus werden neue Aufgaben- und Leistungsbereiche erschlossen und können zukünftig auch angeboten werden.

Uwe Franzreb