Umbau der Großwohnsiedlung Volkstedt-West

Für den bundesweit öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerb in Rudolstadt wurde eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus igr AG, hks architekten und stock + partner gebildet. Die Aufgabenstellung lautete, für den 33 ha großen Satelliten-Stadtteil die Chancen und Potenziale für die zukünftige Stadtentwicklung prozesshaft aufzuzeigen. Die Arbeit wurde mit einem 1. Preis ausgezeichnet. Wir informieren Sie über einige Details:

Die ostdeutschen Städte stehen in den kommenden Jahren bei der Stadtgestaltung vor völlig neuen Aufgaben. Geburtenrückgang, Wegbrechen bedeutender wirtschaftlicher Funktionen, Abwanderung in die alten Bundesländer und Wegzug in die Umland¬gemeinden haben teilweise bereits ganze Stadtteile entvölkert (Tendenz steigend).

Bund und Länder wollen diesem Negativkreislauf mit dem bis 2009 angelegten "Stadtumbauprogramm Ost" begegnen. Innerhalb der nächsten Jahre werden einige Milliarden Euro fließen, um die ostdeutschen Städte lebenswerter zu machen. Es braucht neue ganzheitliche Konzepte, die nicht bei einfallslosen Abrissaktionen enden.

Die Wettbewerbsarbeit gliedert sich in drei Nutzungsbereiche:

  • die Gartenstadt mit attraktiven Wohnungen/Freiräumen für Familien und Senioren
  • neuer Markt mit Gastronomie/Mensa, Einkaufen, Verweilen, Wohn-/Arbeitsräumen
  • Berufsschulzentrum mit Sportstätten und Schülerwohnheim

Das Stadtumbaukonzept hat zum Ziel, das stadtplanerische Leitbild des Gebietes für den Zeitraum nach 2010 aufzuzeigen und die heutigen ca. 2000 Wohneinheiten mit 18 % Leerstand auf ca. 40 % des derzeitigen Bestandes, also um 1200 WE zurückzubauen.

Es ist eine standortbezogene und identitätsprägende Vision aufzuzeigen, damit dem Bevölkerungsrückgang von 4482 (1996) auf 3227 Einwohner (2001) entgegengewirkt wird.

  • Die hervorragende landschaftliche Situation auf der Hochfläche zwischen Saalehang und Schremschetal mit Blick auf Rudolstadt und die Heidecksburg wird wieder herausgearbeitet.
  • Die Siedlungsfläche konzentriert sich innerhalb, der ruhende Verkehr ausschließlich entlang und außerhalb des Alleenringes.
  • Die öffentlichen und privaten Freiflächen werden als Gartenstadt entwickelt.
  • Durch Umwandlung der Böschungen in geometrische Mauern und Treppen wird das Gebiet sowohl räumlich als auch funktional gegliedert.
  • Die behutsame Staffelung der vorhandenen Bebauung unterstreicht den Landschaftsbezug.