Die Ramstein Air Base ist der größte Stützpunkt der U.S.-Luftwaffe außerhalb der U.S.A und das Hauptquartier der U.S. Air Forces in Europa sowie NATO-Basis. Sie liegt rund 10 Kilometer westlich von Kaiserslautern.
Nach knapp zweijähriger Bauzeit wurde durch die Landung von **** - Sterne General Doc Voglsong am 07. Juli 2005 die neue Start- und Landebahn 08/26 auf dem Flugplatz Ramstein offiziell eingeweiht.
Durch die Inbetriebnahme der neuen Bahn ist es nunmehr möglich, jedem militärischen Transportflugzeug der Welt ausreichend Start- und Landelänge zur Verfügung zu stellen, um mit maximalem Gewicht starten und landen zu können. Eine Zwischenlandung auf der Rhein-Main-Air Base in Frankfurt zum vollständigen Auftanken und interkontinentalem Weiterflug ist zukünftig nicht mehr notwendig.
Die igr AG erhielt 1999 den Auftrag zur Planung der 3.600 m langen und 45 m (55 m inkl. Asphaltschultern) breiten Start- und Landebahn und 2003 zur Überwachung der Bauausführung. Sieben 22,50 m (51 m inkl. Asphaltschultern) breite Rollwege verbinden die angrenzenden Flugzeugabstellflächen und den Parallelrollweg mit der neuen Start- und Landebahn. Für Jagdflugzeuge ist die neue Landebahn mit zwei BAK 14 – Flugzeugfanganlagen ausgestattet, ähnlich den Fanganlagen auf Flugzeugträgern. Weltweit erstmalig im militärischen Bereich ist die Anflugschwelle 26 mit einem CAT-III-Instrumentenlandesystem (ILS) für den Landeanflug mit minimalen Sichtverhältnissen ausgerüstet.
Parallel hierzu ist eine in Europa einmalige Flugzeugabstellfläche mit einer Größe von ca. 42.700 m²geplant und gebaut worden, die als Umschlaganlage für Munition und sonstige Gefahrstoffe dient. Die Flugzeuge werden durch eine unterirdische Flugbetriebsstoffversorgungsanlage mit Betankungsschächten an jedem Stellplatz mit Flugzeugtreibstoff versorgt, um die Standzeiten zu minimieren.
Zur Verbindung des Nord- und Südteiles des Flugplatzes sind Umfahrungsstraßen im Osten und Westen des Flugplatzgeländes mit einer Länge von insgesamt 5,8 km vorhanden. Die Start- und Landebahn ist in den 300 m langen Startbahnköpfen sowie in den beiden je ca. 300 m langen BAK 14 - Bereichen in Betonbauweise ausgeführt. Es handelt sich um Gesamtflächen von 54.000 m²mit ca. 1.700 Betonplatten 5,625 m x 5,625 m und 34 cm Dicke. Der knapp 2.000 m lange Mittelteil der Bahn sowie die an beiden Enden liegenden 200 m langen Überrollstrecken sind mit einer Gesamtfläche von 108.000 m² in Asphaltbauweise ausgeführt. Der Aufbau ist als 22 cm starke Asphaltschicht in drei Lagen konstruiert.
Die Entwässerung der Flugbetriebsflächen erfolgt über Ableitungssysteme, welche mit spezieller Analysetechnik beprobt und gesteuert werden. Bei unverschmutztem Oberflächenwasser im Sommerbetrieb erfolgt die Ableitung direkt in den Vorfluter. Die Ableitung der im Winterbetrieb mit Enteisungsmitteln verschmutzten Oberflächenwässer erfolgt über ein Druckleitungssystem zur Reinigung in die Kläranlage Landstuhl.
Die Gewässer im Südbereich des Flugplatzes, die teilweise durch die bestehenden Flugbetriebsflächen flossen, wurden um den Startbahnbereich herum in neue Trassen umgelegt. Lange Strecken dieser Gewässer sind in Durchlässen unterhalb der Start- und Landebahn sowie der Rollwege verlegt. Ein gesteuertes System mit Regenrückhaltebecken, Regenüberlaufbecken, Kaskadenbauwerken und Drosselbauwerken dient zur Regelung des Wasserabflusses in Richtung der Ortslage Ramstein.Für die Kommunikations- und Elektroanlagen sind die zuvor bestehenden ungeordneten Kabeltrassen in einem System aus 240 Kabelschächten, die mit 75.000 m Kabelleerrohren verbunden sind, nunmehr neu geordnet. In den Flugverkehrsflächen nehmen 1.300 Bohrungen (Durchmesser 220/300 mm) die Unterflurfeuer in der Start- und Landebahn und den Rollwegen auf. Für die Herstellung aller Anlagen wurden ca. 800.000 m³ Erd- und Recyclingmassen bewegt.
Zur Baureifmachung und Erfüllung der Hindernisfreiheit mussten ca. 70 ha Waldfläche gerodet bzw. umgebaut werden. Das Luftfahrtrechtliche Genehmigungsverfahren nach § 6 LuftVG in Verbindung mit § 30 LuftVG, die Verfahrensbegleitung, die Landschaftspflegerische Begleitplanung, die FFH-Verträglichkeitsprüfung, die Umweltverträglichkeitsstudie, die Artenschutzmaßnahmen sowie die Planung und Umsetzung der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen wurden ebenfalls durch die igr AG durchgeführt.
Durch die Inbetriebnahme der Start- und Landebahn 08/26 mit dem für die NATO und U.S. - Streitkräfte weltweit ersten CAT-III-Instrumentenlandesystem und der europaweit einzigen Gefahrgutplattform wird der Flugplatz Ramstein zum Dreh- und Angelpunkt für die U.S. – Air Force und deren NATO-Partner in Europa.