Die igr AG betreibt seit über 10 Jahren PPP-Projekte (public-private-partnership) mit Schwerpunkt in der Baulanderschließung. Trotz des demografischen Wandels in vielen Teilen Deutschlands ist dies noch immer ein gefragtes Thema. So zum Beispiel für unsere Niederlassung Bitburg, die den nordwestlichen Bereich von Rheinland Pfalz damit abdeckt. Sie hat sich gerade mit der Erschließung des Baugebietes in Bekond (Kreis Trier-Saarburg) wieder ausgezeichnet.

In nur 16 Monaten wurde eine Fläche von 70 000 m² beplant und baureif erschlossen. Eine stolze Leistung aller Beteiligten, zumal zwei Monate im Winter nicht gearbeitet werden konnte.

Dies war nur möglich, da die gesamte Maßnahme in „einer Hand“ lag. Die Gemeinde Bekond beauf­tragte im Mai 2008 unsere Tochter­gesell­schaft, die Palatia Ingenieur- und Städtebau GmbH, mit der Er­schließungsträgerschaft in Form einer öffentlichen Bau­landumlegung. Von der Palatia GmbH wurden Er­schließungsverträge mit der Gemeinde Bekond und den Verbands­gemeinde­werken Schweich sowie allen Grundstücks­eigentümern abgeschlossen. Aufgrund der öffentlichen Umlegung durch das Kataster- und Vermessungsamt Trier wurden den Besitzern der bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen Bauplätze zugeteilt. Die neuen Grund­stückseigentümer haben alle Kosten für die Erschließungsarbeiten vertraglich übernommen. Die Rechnungsführung, einschließlich der Endabrechnung, lag bei der Palatia GmbH. Die igr AG (Niederlassung Bitburg) übernahm sämt­liche Planungsarbeiten. Dank der interdisziplinären Zusammen­setzung unseres Büros konnte auch auf Fachingenieure, z.B. des Straßenbaues, in Rockenhausen zurückgegriffen werden. Planung auf kurzem Wege ohne Schnitt­stellenverluste war das Ergebnis.

Der Bebauungsplan, der nicht im Auftrag der igr AG war, wurde im Frühjahr 2008 rechtskräftig. Direkt nach Unterzeichnung der entsprechenden Verträge wurde mit der Vermessung auf der „grünen Wiese“ begonnen.

In einer öffentlichen Baulandumlegung, gemeinsam mit dem Vermessungs- und Katasteramt Trier, wurden 79 Einzelparzellen mit einer bebaubaren Fläche von 53 000 m² geschaffen. Um die Baureife für den Hochbau zu erlangen, mussten 6 000 m² Straßen und Wege, 2 300 m Kanäle, 2 500 m Wasser- und Gasleitungen sowie 5 000 m Kabel verlegt werden. Die Erfahrung der igr AG in der Projektsteuerung war gefragt.

Eine besondere Herausforderung für unsere Ingenieure war die Entwässerung eines 27 ha großen Außengebietes. Im Mai 2009 ging in diesem Bereich ein Starkregenereignis nieder, d. h. mehr als 5 Liter Regen in 5 Minuten. Die Wasser­massen waren so groß und stark, dass sie einen vorhandenen Wirtschaftsweg völlig zerstörten und Schäden in der Gemeinde und dem gerade fertig gestellten neuen Sportplatz verursachten.

Eine durch das zukünftige Baugebiet verlaufende Verrohrung musste rückgebaut und durch einen neuen offenen Graben am Rande des Baugebietes ersetzt werden. Oberhalb des Baugebietes wurde ein Rückhaltebecken mit einem Volumen von 865 m³ errichtet. Somit ist ein Niederschlagsereignis beherrschbar, welches statistisch gesehen einmal in 20 Jahren vor­kommt. Durch die im und am Rande des Gebietes gebauten Rückhaltemaßnahmen wird das angrenzende Gewässer Kahlenbach trotz der neuen versiegelten Fläche um ca. 30 % entlastet. 

Alle im Vorfeld der Maßnahme gesteckten Ziele wurden erreicht. Darüber hinaus konnten die geplanten Kosten erheblich unterschritten werden. In den Realisierungsverträgen mit den Grundbesitzern wurden Erschließungskosten in Höhe von 60,00 €/m² Nettobauland festgelegt. Durch die ausgezeichnete Leistung aller Beteiligten, kann die gesamte Maßnahme wahrscheinlich mit einem Kostenaufwand von 48,50 €/m² Nettobauland abgeschlossen werden.

Aufgrund dieser hervorragenden Gesamtleistung wurden igr AG und Palatia Ingenieur- und Städtebau GmbH zwischenzeitlich mit der Umsetzung weiterer Baugebiete beauftragt.