Flughafen Saarbrücken (SCN): Studie zur Sanierung der S/L-Bahn und zur Anpassung der Streifenbereiche

Am Flughafen Saarbrücken wurde die bestehende S/L-Bahn 09/27 im Jahr 2009 saniert. Ca. 1,5 Jahre nach dieser Sanierung wurden erneut Blasen und Wasseraustritte festgestellt. Das gesamte Schadensbild lässt auf eine Vernässung nahezu der gesamten S/L-Bahn schließen.

Durch das mit der S/L-Bahn-Sanierung von 2009 beauftragte Planungsbüro sowie durch weitere externe Gutachter wurde der Schadensfall untersucht. Dazu wurden einerseits Bohrkerne entnommen und analysiert, andererseits wurde das gesamte Entwässerungssystem begutachtet.

Folgende Maßnahmen wurden bislang durchgeführt:

• Insgesamt wurden neun Sanierungsfelder definiert. Bisher wurden zwei Sanierungsfelder, bei denen ein schlechter Unterbau ausgeschlossen wurde, saniert.
• Ein seit mehreren Jahren nicht angeschlossenes Drainagesystem wurde an den Regenwasserkanal angeschlossen.
• Verstopfte Drainagen wurden freigespült und der Zustand des Entwässerungssystems wurde erfasst.
• Defekte Kanäle und Drainagen im Bereich des Rollweges B wurden repariert.

Trotz all dieser Maßnahmen hat sich der Allgemeinzustand der S/L-Bahn verschlechtert.

Weiterhin entspricht der sogenannte Streifen in einem Abstand von 75 m zur Bahnachse nicht den Anforderungen gemäß ICAO bzw. EASA in puncto Ebenheit und Tragfähigkeit.

Die Studie beinhaltet zunächst in einem 1. Schritt die Sichtung der vorhandenen Unterlagen und die Erfassung, Zusammenstellung und Bewertung des Ist-Zustandes, sowohl der S/L-Bahn als auch der Streifen.

Im 2. Schritt erfolgt die Ausarbeitung von drei Sanierungsvarianten für die S/L-Bahn. Diese beinhaltet jeweils eine Abschätzung der Realisierungskosten sowie eine Darstellung des zeitlichen Verlaufes der einzelnen Maßnahmen. Hierbei werden, falls zweckmäßig, alternative Realisierungsschritte aufgezeigt.

Abschließend werden in einem 3. Schritt die Sanierungsvarianten für die S/L-Bahn bewertet und gegeneinander abgewogen. Als Resultat wird eine Vorzugsvariante ermittelt.

Parallel dazu wird eine EASA-konforme Konfiguration der Streifenbereiche erarbeitet. Dies beinhaltet erforderliche Anpassungen des Schichtenaufbaues im Bereich der sogenannten graded portion (Tragfähigkeit), Maßnahmen hinsichtlich der Anrampung von Schächten o. ä. (negative Hindernisse) und eine Kostenabschätzung. Weiterhin wird ein möglicher zeitlicher Ablauf der Maßnahmen dargestellt.

Die igr wurde am 10.08.2016 formal mit der Erstellung der Studie zur Sanierung der S/L-Bahn und Streifen beauftragt. Ziel ist es, die Studie im 1. Quartal 2017 abzuschließen.

Seitens der Flug-Hafen-Saarland GmbH ist beabsichtigt, die igr in Form eines Rahmenvertrages kontinuierlich zu beauftragen.