In der Stadt Erfurt werden durch die SWE-Netz (Stadtwerke Erfurt Gruppe) zahlreiche unterirdische Sammelkanäle zur infrastrukturellen Versorgung des Stadtgebietes betrieben.

Die Kanäle wurden um 1970 gebaut und dienten seitdem zur Versorgung mit Fernwärme, Trinkwasser und Strom. In der Zeit nach der Wiedervereinigung konnten diese dann ohne Eingriff in den unterirdischen Bauraum einfach weiter mit Gasversorgungsleitungen sowie Kabel der Fernmelde- und Informationstechnik nachgerüstet werden.

Der ca. 200 m lange Sammelkanal unter dem Schmidtstedter Knoten enthält neben zwei Gashochdruckleitungen DN 400 bis DN 600, zahlreichen Fernmelde- und Informationskabeln verschiedener Anbieter auch eine stark korrodierte Trinkwasserleitung DN 500 aus Stahl.

Die Planung der igr beinhaltet die Leistungen für Rückbau und Neuverlegung der TW-Hauptleitung innerhalb des Sammelkanals, der Bauwerksdurchführungen und der erdverlegten Anbindung an die Leitungen der bestehenden Trinkwasserversorgung außerhalb des Sammelkanals. Dabei wird die alte Trinkwasserleitung im Sammelkanal durch ein neues, innovatives System, bestehend aus speziell beschichteten Stahl-Rohrleitungen DN 300 (Rocshield-Beschichtung), verbunden mit flexiblen Kupplungsverbindungen auf höhenverstellbaren Lagerkonstruktionen ersetzt.

Mit der Wahl dieses Systems wird eine dauerhafte, korrosionsbeständige und für Montagevorgänge flexible Lösung umgesetzt.

Neben der Planung der für den Rückbau notwendigen technologischen Abläufe im Sammelkanal musste auch die Verlegung der Leitungen und Formstücke zwischen den komplexen Leitungssystemen außerhalb des Kanals berücksichtigt werden.

Seit Januar 2017 befindet sich die Maßnahme im Bau und wird durch die igr in der Ausführung betreut.

Mit der Realisierung der Maßnahme kann die igr erneut ihre besonderen Kompetenzen im Spezialgebiet der begehbaren unterirdischen Infrastrukturkanäle unter Beweis stellen.

 

Veit Bachmann